Das erste Kapitelist ist somit abgeschlossen und mich würde brennend interessieren was Ihr denkt...
Die
Aufklärung
Gott sei Dank ist Sandra deutlich jünger als meine
Mutter, dachte sich Annika als die beiden die Wohnung Ihrer Tante
betraten. Die kurz Fahrt über haben die beiden damit verbracht über
die Leute zu lästern die noch unterwegs waren. „ Was ist denn
jetzt genau passiert kleine?“ fragte Sandra Ihre Nichte mit
erwartungsvoller Miene. „ Stell Dir vor. Mama hat mir gestern
erzählt das Hermann gar nicht mein richtiger Vater ist. Kannst du
Dir das vorstellen? Sie könnten mir nicht mal genau erzählen wer
denn als Vater für mich in Frage kommt. Hat Mutti denn so
ausgelassen gelebt damals?“ Annika ließ Ihre Tante gar nicht zu
Wort kommen. „ Da hat Sie extra frei gemacht um mit mir darüber zu
sprechen. Ich soll mich jetzt hin setzten und in Ruhe zu hören, es
wäre wichtig. Dann fing Sie an. Ich weiß nicht ob es Dir schon
aufgefallen ist … „ Sie erzählte es mit einer so übertriebenen
angewiderten Art, so überheblich „ … aber Papa ist nicht dein
richtiger Papa. Er ist zwar von Marie der Vater aber nicht Deiner.In
dem Moment fiel mir einfach nur die Kinnlade runter. Ich so, und seid
wann wisst Ihr das? Und sie darauf, wir wissen es schon dein Leben
lang.Die spinnen doch wohl, denken ich könnte denen in Ruhe dabei zu
hören? Aufgeregt habe ich mich … „ Sandra unterbrach Sie. „
Ach Süße, ich war damals ja auch erst zehn und ich hatte keine
Ahnung davon. Ich glaube das muss ich jetzt erst mal sacken lassen.
Mit Eva habe ich ja auch nicht den besten Kontakt aber das Sie mir so
etwas all die Jahre verschweigt? Ich bin so enttäuscht!“ Sie
beschließen sich erst mal in Ruhe hin zu legen und Morgen noch mal
in Ruhe darüber zu sprechen. Es war Mittlerweile auch dreiundzwanzig
Uhr siebenunddreißig und Sandra musste schließlich um vier Uhr
raus. Sie liebt Ihren Job in der Bäckerei.
Annika kann einfach nicht einschlafen, Sie ist zu
aufgeregt. Da Sie auf der Couch im Wohnzimmer schlafen muss und dort
keine Jalousien sind ist es recht hell dort. Sie schaut sich in der
Wohnung um. Es ist im Vergleich zu daheim sehr unordentlich, überall
liegen ein paar Sachen herum und auch Leergut steht in den Ecken.
Neben dem Fernseher steht das einzige Bild im ganzen Zimmer. Es zeigt
Sandra mit einer Freundin im Urlaub,zumindest sieht es nicht nach
Deutschland aus. Auf dem Sideboard liegt der Schlüssel von Ihr. Die
ganzen Schränke sind vom Korpus her aus Buche, nur die Türen sind
weiß. Sie dreht sich auf die andere Seite um endlich ein Auge zu zu
drücken, doch auch das will irgendwie nicht so richtig gelingen. Sie
zählt die vorbei fahrenden Autos bis Sie mit einem lauten Brummen
aus dem Schlaf gerissen wird. Es ist vier Uhr. Verdammter Mist dachte
Sie sich. Völlig übermüdet stehen beide auf, auch wenn Sandra
länger geschlafen hat sah Sie nicht danach aus. Annika versucht zwar
Sandra in ein Gespräch zu verwickeln aber das will nicht so
richtig gelingen, Schweigen auf beiden Seiten.
Nun ist Annika alleine und springt erst mal unter die
Dusche, das wollte Sie schon gestern machen doch nach dem Chaotischen
Start ging es wohl unter. Wenigstens hat Sandra auf der Fahrt noch
mit Ihrer Mutter gesprochen, somit ist Sie für den Rest der Woche in
Schule abgemeldet und kann sich in Ruhe sammeln und alles verdauen.
Sie ahnt ja nicht wie lange so etwas dauern kann und was gerade erst
los getreten wurde. Das war nicht mal die Spitze des Eisberges, das
wird Sie noch erfahren. Nach dem Duschen guckt Annika ob Ihre Tante
auch Klamotten hat die Ihr gefallen, sie durch stöbert den
Kleiderschrank, nur die Nachtkonsolen lässt Sie unberührt. Es wurde
eine einfache Jeans und Pullover mit Kapuze. Es war mittlerweile neun
Uhr achtundvierzig. Beschlossen sich draußen etwas um zu sehen ging
Annika vor die Tür, laut war es dort und regnerisch obendrein. Die
Kapuze wird über den Kopf bis ins Gesicht gezogen. Links runter gab
es nur ein Paar Lebensmittel Geschäfte, doch rechts ging es in die
Innenstadt, in die Fußgängerzone. Zumindest stand das auf dem
Straßenschild auf der gegenüber liegenden Seite. Es sollte rechts
herum gehen. Plötzlich sieht Sie ein kleines Mädchen mit ihrem
Vater an sich vorbei laufen und sie wurde mit voller Wucht wieder auf
den Boden zurück geholt. Hermann ist nicht Ihr Vater, er ist nicht
der Vater und Maria nicht die Schwester. Ihr schossen eintausend
Gedanken gleichzeitig durch den Kopf. Das Wetter spürte Sie schon
längst nicht mehr und auch nicht das Ihre Füße Sie an der Stadt
vorbei tragen. Annika lief. Nachdem sie die Innenstadt hinter sich
gelassen hat kam Sie über zwei drei große Plätze am Bahnhof an,
völlig durchnässt. Erst jetzt wurde Ihr klar wo Sie ist, am
Bahnhof. Wie gern Sie ein Brötchen gegessen hätte, denn in dem
Stress heute Morgen vergaß Annika zu Frühstücken. Sie ging weiter
durch die Bahnhofshalle. Augen für das wunderschöne Bauwerk hat Sie
nicht und auch keine Augen für Dinge die um sie geschehen. Vorbei am
Gleis elf und zwölf lief Annika schon wieder fast aus dem Bahnhof
hinaus als sie stolperte und auf dem Boden fiel. Es ging alles so
schnell das Sie sich nicht ein mal abfangen konnte. „Ist alles Okay
bei Dir und kann ich Dir auf helfen?“ sagte eine sehr warm und
liebevolle klingende Stimme zur Annika. Noch bevor Sie sich drehen
konnte um zu antworten hatte Sie derjenige schon am Ärmel gefasst
und Ihr auf die Beine geholfen. „ Dankeschön!“ sagte Sie und
schaut sich im gleichen Atemzug um. Wow, wer bist Du denn? Dachte
sich Annika als Sie Ihren Helfer sah. „ Ähh ähh, Danke noch mal.“
stottert Sie hinaus „ Keine Ursache Kleine.“ sagte Er und hat
längst bemerkt das es Ihr offensichtlich sehr peinlich war und fuhr
fort „ Ich bin Jens, ich hab Dich schon eine Weile beobachtet. Du
bist mir direkt ins Auge gefallen als Du in die Halle gekommen bist.
Ich habe Dich noch nie hier gesehen.“ sagte er. Annika überlegt
einen Moment und antwortet dann: „ Ich bin Annika. Nein, ich
schlafe ein Paar Tage bei meiner Tante weil ich nur Stress zu Hause
habe. Ist auch egal. Ich würde Dich gern zu einem Kaffee einladen
aber ich habe mein Geld vergessen und bin auch schon spät dran.
Vielleicht sieht man sich ja noch mal?!?“ Ihr war recht unwohl und
wollte nur noch weg. Bevor Jens noch irgend etwas sagen konnte drehte
Sie sich um und zog weiter. Jetzt war sie wieder in Innenstadt und
schlenderte durch die Straßen, ging durch die Geschäfte um sich die
Zeit zu vertreiben. Ihr Pullover war wieder trocken und auch der
Hunger kam mit einem riesigen Magenknurren zurück, Sie musste etwas
Essen. Es war auch schon verdammt spät geworden, die Zeit flog so an
Ihr vorbei und auch Jens war immer wieder mal in Ihrem Kopf. Als Sie
bei Ihrer Tante ankam war diese schon längst da, Sabrina hat sich
den Nachmittag frei genommen um für Ihre Nicht da zu sein, Essen war
auch schon Fertig – es war kalt. „ Wo kommst Du denn jetzt her?
Ich habe mir Sorgen gemacht. Immerhin warte ich schon vier Stunden
auf Dich und das Essen ist auch schon wieder kalt.“ Sagte Sandra
mit einer leicht gereizten Stimme. „ Ich war hier und da. Bin durch
die Stadt gegangen und war auch am Bahnhof. Außerdem war da so ein
verdammt süßer Junge, der mir nicht mehr aus den Kopf geht. Aber Du
bist mir ja auch noch etwas schuldig geblieben Tante Sandra!“ Sie
zog die Augenbrauen hoch und signalisiert Ihr das Sie jetzt endlich
darüber sprechen will. „ Also Mäuschen, es war folgender Maßen.
Alles begann so im Februar, als deine Eltern zusammen in den
Ski-Urlaub gefahren sind. Es war …“ Die beiden sprachen noch
einige Stunden über den Urlaub, das Sandra auch dort war und alle
sehr viel Spaß gehabt müssen. Es waren insgesamt vier Pärchen aber
was nun genau war konnte Sie Ihr auch nicht erzählen. Viel Alkohol
sei im Spiel gewesen und nach dem Urlaub war Sandra auf jeden Fall
wieder Single. So richtig drauf ein gehen wollte sie
nicht,stattdessen wollte Sie mehr über den süßen Jungen erfahren.
„ Erzähl mal von dem Jungen.“ Strahlte Sandra. „ Es gibt da
nicht so viel zu erzählen. Ich war ganz im Gedanken und bin auf den
Boden gefallen. Plötzlich fragte eine so tolle Stimme ob ich Hilfe
bräuchte. Ich habe mich umgedreht und da stand er. Giftgrüne Augen,
Lange Haare und etwa einen Kopf größer als ich. Was ja bei ein
Meter zweiundsechzig keine große Kunst ist. Ich bin aber daraufhin
auch wieder weiter gegangen.“ Annika strahlt. „ Aber fassen wir
noch mal zusammen. Da waren also Fred und Paula, Peter und Brigitte,
Du und Frank und Mama und Hermann im Urlaub. Ihr habt es ordentlich
krachen lassen. Du bist Mitten in der Nacht wach geworden und Frank
war nicht da. Am nächsten Tag waren nicht nur Er sondern auch Peter,
Brigitte und Mama abweisend zu Dir sodass Du am gleichen Abend noch
Heim gefahren bist, ohne Frank? Sehr sonderbar. Und nach dem Urlaub
habt Ihr euch getrennt und mit Mama kam auch kein Guter Kontakt zu
Stande? Soll das heißen … ?“ Sandra unterbricht Ihre Nichte und
sagt nur schon fast traurig „ So oder so in etwa. Ganz genau weiß
ich es nicht mehr und eigentlich wollte ich mich auch nicht mehr
daran erinnern. Ich weiß es einfach nicht!“ Sandra spült den
letzten Satz mit einem Schluck Wein hinunter. Sie saßen auf der
karierten Couch, auf Annikas Nachtlager, und waren recht froh das Sie
sich einfach mal so den Frust von der Seele runter reden konnten.
Annika nippte an Ihrem Glas Wasser, Sie ist noch sichtlich gefesselt
vom Tag. Aufgerieben von der Geschichte Ihrer Tante und Jens
natürlich, der immer wieder und wieder vor Ihrem geistigen Auge die
gleiche Frage stell: „Ist alles Okay bei Dir und kann ich Dir auf
helfen?“ .
Nachdem Sandra Ihr zweites Glas geleert hat sprang Sie
auch förmig auf und stiefelte mit einem :„ Schlaf Gut Mäuschen!“in
Richtung Bad und Bett, der Wecker klingelt ja bald schon wieder. Da
lag Annika wieder auf der karierten Couch, leise den Fernseher
laufend, und träumte vor sich hin. Sie hat noch nie so ein kribbeln
im Bauch gehabt wie Heute und auch der Stress von zu Hause ist den
ganzen Tag nur verschleiert da. Sie ist verliebt.
"Ein kleiner Auszug aus Kapitel zwei! Viel Spass!"
Vertiefung
Donnerstag Morgen, vier Uhr zwei. Annika wird wieder von
dem brummen des Weckers Ihrer Tante geweckt. Heute ist es Ihr egal.
Sie hat wirklich sehr gut geschlafen. Sofort geht Sie in die Küche
und bereitet das Frühstück. Aufgedreht wird auch kurz abgeklärt ob
Sandra nun auch was möchte doch dem Gesichtsausdruck zur Folge ist
Sie allein. Macht ja nichts, denkt Sie sich und nimmt die Schnitten
mit ins Wohnzimmer um sich währenddessen etwas den Videotext an zu
schauen. Aus dem Flur erklingt nur ein kurzes Ciao und schon schnappt
das Schloss an der Tür. Zuhause essen immer alle zusammen, aber wenn
Sie so drüber nachdenkt niemals zum Frühstück. Egal. Nach einem
ausgiebigen Frühstück und einer schönen heißen Dusche lässt auch
Sie die Tür ins Schloss fallen. Annika geht die Treppe hinunter und
sofort nach rechts, nicht Richtung Innenstadt sondern Richtung
Bahnhof. Ein Paar €uro hat sie auch in der Tasche, sie will einfach
nur mit Jens einen Kaffee trinken gehen.
Und das nächste Kapitel gibt es dann nach dem kommenden WE, also dem Oster WE!
Bis dahin, bleibt Ihr selbst...
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