Sonntag, 17. März 2013

Momentaufnahme / Unheimliches Licht

Vierundzwanzigster Juni neunzehnhuntertdreiundneunzig. Ich wuchs in einem kleinen Stadtteil von Recklinghausen auf, in Süd. Wir wohnten in einer Doppelhaushälfte,die als Reihenhaus aus vier Doppelhaushälften bestand. Es wirkte wie ein Atrium, denn links und recht standen jeweils vier Doppelhaushälften als Block. In der Mitte ein kleiner gemütlicher Hof mit etwas platz zum spielen, einen Sandkasten mit einer Rutsche und Bänken, Schaukelpferdchen und Kletterstangen. Es waren also sechzehn Familien die sich diesen Hof teilten und die hatten natürlich auch Kinder. In meiner Altersklasse waren es genau ein Mädchen und sieben Jungs. Daniela, braune Haare und recht dünn. Sie war unser Hof Mäuschen,sie war die einzige. Frank, eher stabil gebaut mit schwarzen Haaren. Er war immer sehr ehrlich und offen. Mario, ein aufgeweckter eher schmaler Junge mit braunen kurzen Haaren. Fabian, ein blonder kleiner dünner Kerl. Wir hatten uns stets amüsiert wenn er schnell gelaufen war, dann wackelte er immer mit dem Kopf hin und her. Lars, war Lars. Er gehörte nun mal irgendwie dazu und lange Zeit war es einer der besten Freunde von Mario. Benny, sehr Fantasievoll beim Fußball spielen. Er hatte auch braune kurze Haare als Pott-Schnitt. Stefan war sehr normal, recht groß gewachsen und mit Straßenköter blonden Haaren.Ich wurde von den meisten Chrisi genannt und war recht klein, hatte hell-braune kurze Haare. Dann war da noch ein kleinerer Hof nebenan aber in unserem alter waren dort nur zwei, Katrin unsere Fußball-Queen und Marius - den wir aber vorzugsweise Harry nannten. Zwischen den beiden Höfen war eine recht ordentliche Wiese. Sie diente uns als Bolzplatz, als Schlachtfeld mit dem Pfeil und Bogen und natürlich auch zum Zelten. Das machten wir im Sommer Regelmäßig und alle besaßen ein kleines Zelt und alles was man zum schlafen darin brauchte. Es war also der vierundzwanzigste Juni neunzehnhundertdreiundneunzig als wir eines schönen Morgens beschlossen unser Lager für die kommende Nacht zu richten. Sobald alles stand gingen wir, wie gewöhnlich, erst mal eine Runde Kicken. Ein Namenhafter Verein hatte in unserer Nachbarschaft seinen Platz. Die meisten von uns spielten auch dort, nur Lars sein Vater war der Verein nicht gut genug, Stefan hatte mit Pölen gar nichts am Hut und ob Mario schon gespielt hatte weiß ich nicht mehr. Jedenfalls waren wir an diesem Tag wieder viele Stunden auf dem Platz ehe wir nach Hause kamen, um uns Zelt fertig zu machen. Kurz rein um Zähne zu putzen und etwas Verpflegung für dir Nacht geholt und schon trafen wir uns wieder draußen. Wir mussten noch eine ganze Zeit lang still bleiben bevor wir die Zelte wieder öffneten. Wir wollten in den umliegenden Schrebergarten gehen um uns noch etwas Gesundes zu holen. Ein Paar Äpfel und natürlich Kirschen haben wir hier und da geklaut, mal eine Kohlrabi oder Pflaumen. Es war immer was zu holen.

Wir saßen also mit unserem Diebesgut und dreckigen Fingern auf dem Zaun der Nachbarn. Erst Lars, dann Stefan, Frank, Mario, Benny und ich. Es war ein Bilderbuch Frühsommer Abend, angenehm warm und dämmern wollte es auch nicht. Wir quatschten über dies und jenes und haben uns gefreut mal wieder nicht erwischt worden zu sein. Plötzlich bildete sich ein Licht vom Himmel auf unser Haus. Oder war es Doch anders herum? Es war gebündeltes Licht in allen Farben hintereinander weg, aber immer als gebündeltes Licht. Es war wie ein Laser-Strahl und ich war wie gefesselt und guckte immer zu auf das Licht. Es dauerte bestimmt nicht besonders lang aber für mich hat es sich angefühlt als wäre es eine Ewigkeit. Unheimlich dachte ich.

Nach diesem Abend habe ich nie wieder solch ein LICHT gesehen.

1 Kommentar:

  1. Ortsbeschreibung wieder sehr gut,die Beschreibung des Lichtes bleibt mysteriös.Jeder Leser kann sich dazu seine eigenen Gedanken machen!Regt zum Nachdenken an!

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